Was kann man tun um diese Welt ein bisschen besser zu gestalten und wie kann jeder von uns einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten? Fragen, die ganz oben auf meiner Agenda stehen und zu denen ich auch nicht jeden Tag eine passende Antwort habe.
Bei der Gründung von ZACAMO stand meine Liebe zum Handwerk und Design im Vordergrund – da ich ein produzierendes Gewerbe betreibe, bin ich mir im Laufe der Zeit immer mehr meiner Verantwortung der Umwelt gegenüber bewusst geworden.
Tägliche Themen, die mich begleiten sind zum Beispiel: Welche nachhaltigen Materialien gibt es? Wie kann man CO2 einsparen? Wie kann man fair produzieren? Was kann ich besser machen? Welches Produkt ist mehr als nur ein Modetrend? Wie verbessere ich die Qualität? Unter welchen Umständen werden die Rohmaterialien hergestellt?
Da mir die Umwelt am Herzen liegt, stellen wir Produkte her, die euch lange begleiten sollen. Das erreichen wir durch einen hohen Qualitätsstandard, Funktionalität und ein minimalistisches Design. Außerdem achten wir darauf, so wenig Abfälle wie möglich zu erzeugen. Dabei liegt die Kunst darin, Schnittmuster so anzulegen, dass kaum Verschnitt entsteht und dieser für neue Produkte genutzt wird. Damit wir die Belastung der Umwelt so gering wie möglich halten, nutzen wir hauptsächlich natürliche oder recycelte Stoffe, die wir von zertifizierten Händlern beziehen. Das bedeutet zum Beispiel Baumwolle anstelle von Synthetikstoffen und Metall statt Plastik – das fühlt sich auch viel besser an.
Vor allem als kleines Label ist es nicht einfach, in allen Punkten konsequent zu sein und um ehrlich zu sein, wird es den kleinen Labels oft nicht leicht gemacht. Ich habe nicht wie die "Großen" die Möglichkeit Stoffe selbst nach meinen eigenen ethischen Ansprüchen weben zu lassen, also bin ich Abhängig von Großhändlern, doch da scheitert es manchmal schon an den hohe Abnahmemengen oder der mangelnden Transparenz seitens der Zulieferer. Denn die Wertschöpfungsketten sind oft nicht transparent dargestellt oder nachvollziehbar, sodass ich manchmal trotz Siegel nicht genau sagen kann in welchen Verhältnissen das Material tatsächlich hergestellt wurde. An dieser Stelle würde ich mir gerne mehr Härte von der Politik für die Gesetzmäßigkeit einer solchen Transparenz wünschen.
Step by step – Hauptsache man fängt erst einmal an (mir das so einzugestehen, hat viel Zuspruch meiner Freunde gebraucht).
Denn jeder der mal angefangen hat sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, weiß wie deprimierend es sein kann – auf die Fridays for Future Demo gehen und trotzdem bei H&M einkaufen? Sich vegetarisch ernähren und trotzdem Avocados aus Neuseeland kaufen? In der Stadt nur Fahrrad fahren und trotzdem in den Urlaub fliegen?
Ich denke ein guter Weg ist es, maßvoll zu sein und bewusst zu handeln.
Wir fertigen keine Massenware, die sich nicht abverkaufen lässt und später auf dem Müll landet – wir produzieren kleine Serien, verfolgen keine sich ständig wechselnden Trends, sondern unserem Bauchgefühl und eigenen Ansprüchen. Jedes Produkt ist beim Entstehungsprozess mit Sicherheit ein paar Mal durch meine Hände gegangen, das bedeutet sie entstehen alle bei uns im Atelier in Düsseldorf oder aber bei unserem Schneider Herrn Safari um die Ecke.
Und auch beim Versand und unseren Werbemitteln achten wir stets auf die Wahl von plastikfreien Verpackungen und greifen, wann immer es uns möglich ist, auf Recyclingpapier zurück.